08.06.2022

Schloss Sofiero: Das florale Erbe der Royals

Ein Königspaar mit einer Hingabe für die Gartenarbeit – die Grundlage dafür, dass das Schloss Sofiero mit seinem tollen Park heute Hunderttausende anlockt. Allein er ist so groß wie 34 Fußballfelder. Hier spielten sogar schon Sting und Bryan Adams.

Die Geschichte von Sofiero ist eine Liebesgeschichte. Nicht nur jene zwischen Prinz Oscar und seiner Frau Sophia von Nassau. Die beiden verliebten sich zudem nämlich auch in jenes Schloss und seine Lage. Die tolle Aussicht und die bewaldeten Schluchten sorgten dafür, dass die beiden den damaligen Hof Skabelycke kauften. Dort bauten sie 1864 ihren Sommerwohnsitz Sofiero, nicht weit entfernt von Helsingborg.

Ausgiebige Renovierung
1876 wurde Oscar zum König inthronisert. Im gleichen Zuge ließ er Sofiero ausgiebig renovieren; in dieser Zeit erhielt es sein heutiges Aussehen. Das Königspaar verbrachte viele malerische, schwedische Sommer im Schloss Sofiero. Im Jahr 1905 verschenkten es die beiden an ihren Enkel Gustav Adolf zu seiner Hochzeit mit Margarete.

Das Kronprinzen-Paar hatte eine ausgeprägte Affinität zur Gartenarbeit. Margarete kannte prunkvolle englische Parks aus ihrer Heimat. Sie verfügte über ein großes florales Wissen und über eine noch größere Neugier bei der Gartenarbeit. So entstand um Sofiero herum ein komplett neuer Garten.

Bis zu 5000 Pflanzen
1950 wurde Gustav Adolf dann zum König gekrönt. Die Liebe zur Gartenarbeit blieb; und etwas Zeit dafür auch. Bis zu seinem Tod 1973 verbrachte er die Sommer in Sofiero. An die 5000 Pflanzen hatte er hier anbauen lassen. Im Jahr seines Todes übertrug er die Besitzrechte der Stadt Helsingborg.

Hunderttausende kommen noch heute hierher, um das florale Erbe des Königspaares zu bestaunen. Mehrere Gärtner und Gartengestalter bewahren es mit ihrer täglichen Arbeit. Der Rhododendron von Gustav VI. Adolf und die Blumenbeete von Margarete gehören immer noch zu den größten Attraktionen des Gartens.

Jubiläumsgarten und vieles mehr
Ferner können Besucher ein beeindruckendes Dahlienviertel, einen Lustgarten und einen spannenden Küchengarten genießen. Im Jahr 2016 wurde anlässlich des 150-jährigen Bestehens von Sofiero zudem ein großer Jubiläumsgarten eingeweiht.

Das Schloss selbst beherbergt heute ein Restaurant, das Café Glasverandan, einen kleinen Museumsteil und einen Ausstellungsraum. Die Orangerie bietet köstliche Pizzen mit Zutaten aus dem Garten, Salate, Pasta und schwedische Fika. Es gibt Ausstellungen, geführte Touren und Konzerte im Juli. Sting, Bryan Adams und Julio Iglesias, sie alle waren bereits hier.

Jedes Jahr ein neues Blumenbild
"Zu jeder Jahreszeit erblüht der Garten neu, entworfen von unserer Gartengestalterin Sara Bratt", erklärt Jessica Jovanovska vom Schloss Sofiero. "Das bedeutet, dass kein Blumenbeet dem anderen gleicht und dass die Blumen von Jahr zu Jahr variieren."

Auf beiden Seiten des Schlosses verlaufen zwei Schluchten, einaml in westliche und östliche Richtung. Ein Spaziergang durch die Schluchten ist das ganze Jahr über beliebt. Wenn man es schafft, den ganzen Weg zu gehen, wird man am Ende mit einem Blick auf die Meeresenge belohnt, und auf der anderen Seite ist man Dänemark so nah, dass man es fast berühren kann.

Königlicher Weinkeller
"Mein Lieblingsplatz ist das königliche Weinhaus", verrät Jessica Jovanovska. Das Weingut wurde um 1912 von Gustav Adolf und Margarete erbaut. Im Gewächshaus wurden Reben verschiedener Sorten gepflanzt. Sie wurden sehr sorgfältig gepflegt und so erntete die königliche Familie viele schmackhafte Trauben für ihren eigenen Wein.

Im Jahr 2023 wird das Schloss im Rahmen eines großen Erneuerungsprojekts für den gesamten Park vollständig renoviert werden. Ein Grund mehr, es in diesem Jahr noch einmal vollumfänglich zu inspizieren.

Hier geht es zur Website des Schlosses Sofiero.

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Dieser Beitrag wurde geschrieben von:

Leon

Leon liebt das Reisen und bekommt nie genug davon, Neues zu entdecken. Seine Neugier lotste ihn schon bis nach Japan, Guatemala und auf die Fidschi-Inseln. Im hohen Norden aber fühlt er sich am wohlsten. Im Winter liebt er es, sich in der lappländischen Schneewelt der Natur hinzugeben. Im Sommer genießt der studierte Journalist besonders Schwedens einzigartige, maritime Küstenwelt. Schweden ist für Leon ein Kaleidoskop des Reisens: aufregend, abwechselnd, anders. Im Land der Mitternachtssonne erlebt er bei jeder Reise aufs Neue, was SchwedenPur bedeutet.


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